Ausbildung zur ALLE WETTER Prozessbegleiter:in

Die Ausbildung umfasst insgesamt 10 Tage, verteilt auf zwei Wochen (jew. Montag bis Freitag). 2023 finden zwei Ausbildungsgänge statt: in Erkelenz im ersten Halbjahr sowie in Halle (Saale) im zweiten Halbjahr.

Zur Ausbildung in Erkelenz (April bis Juni 2023)
Zur Ausbildung in Halle (August bis November 2023)

Rückblick auf die Ausbildung 2021/22

Nachdem Corona alle ursprünglichen Pläne durchkreuzte: Nun also doch!
Nachdem mir das gebuchte Tagungshaus wegen der recht überschaubaren Zahl von Anmeldungen die Stornierung nahelegte: Nun also doch!
Nachdem meine Zweifel und Ängste – nicht zuletzt aufgrund ermutigender Anstöße von Weggefährt:innen – ihren Griff lockerten: Nun also doch!

In der oberen Etage des Ausflugslokals „Sonnendeck“ an der Saale hellem Strande fand die erste Ausbildungswoche zu „ALLE WETTER – Kreisgespräche mit Gruppen“ statt – einem dialogischen Ansatz, um Kinder, Jugendliche oder Erwachsene miteinander ins Gespräch zu bringen. Ich legte einen Gutteil meiner Erfahrungen in die Mitte und lud dazu ein, dialogische Fähigkeiten zu vertiefen, Gewaltfreie Kommunikation zu üben und eine konkrete Möglichkeit auszuprobieren, das Miteinander in Schulen, sozialen Einrichtungen und Unternehmen menschlicher zu gestalten – auf dass Kinder und Jugendliche einmal mehr den Raum bekommen, ihre Stimme einzubringen bzw. diese überhaupt erst zu entwickeln; auf dass Pädagog:innen, denen wertschätzender Umgang und echte Partizipation am Herzen liegen, ein praktikables Rüstzeug in die Hand bekommen, mit dem sie in ihrem Umfeld einen echten Unterschied bewirken können.

Letztlich bildete die Aneignung des Konzeptes aber den kleineren Teil des Geschehens, denn ALLE WETTER ist auch nur eine Art „Aufhänger“ für das Erschließen tiefer gehender Qualitäten: Achtsame Präsenz, Selbstempathie, und die Fähigkeit, in schwierigen Momenten in Verbindung zu gehen – in Verbindung mit sich selbst, mit den beteiligten Personen und mit der Essenz des Daseins … Dieser frische, am gegenwärtigen Moment orientierte Blick und die Möglichkeit, Konzepte innerhalb eines Atemzuges immer mal wieder komplett loszulassen, begegneten mir auf eine mich prägende Art und Weise in den Dialogseminaren von Jana Marek und Johannes Schopp.

Auch wenn dies nur der erste Teil des Kurses war, auch wenn natürlich noch nicht klar ist, welchen Weg die Teilnehmenden nach Abschluss der Ausbildung im Januar nächsten Jahres gehen werden: Für mich beginnt sich ein Traum zu erfüllen, der in der Idee eines Teams besteht – ein Team von Menschen, denen die dialogische Haltung am Herzen liegt, ebenso wie Werte, welche sich in den Wurzeln der Humanistischen Psychologie wiederfinden. Mit diesen Menschen zusammen ALLE WETTER und andere Ansätze an Pädagog:innen und Führungskräfte zu vermitteln, sich dabei ständig selbst weiterzubilden und irgendwann vielleicht so etwas wie Meisterschaft zu erlangen – sowohl in der Weiterbildungstätigkeit aber auch in der Gestaltung des Umgangs miteinander im Sinne dialogischer Prinzipien – das ist eine Vision, die mich mit Blick auf die kommenden Jahre meines beruflichen Daseins unglaublich beflügelt.
(André Gödecke)

Feedback von Seminarteilnehmerin Gerlinde Coch

Whow! Das gehört unbedingt mitgeteilt: im September startete André den Prototyp einer Ausbildung für Prozessberater:innen zum Konzept „ALLE WETTER – Kreisgespräche mit Gruppen“. Welch großer Schritt, das eigene Gedankenkind so klar und vertrauensvoll in die Obhut anderer zu geben und zuversichtlich anzunehmen, dass es nur so weiter wachsen und gedeihen kann! Ich bin dankbar angefüllt von dem Schatz umfangreicher Erfahrungsräume für vielfältigste Reflexionsübungen. Das intensive Eintauchen in die Gefühlsebene gewaltfreier Kommunikation verband sich mit der Pflege des Wachstums zahlreicher Bedürfnisblumen. Im dialogischen Gesprächsaufstieg entstand für alle Teilnehmenden sowohl ein gangbarer Pfad zu den eigenen Entwicklungsfragen, als auch eine tragende Querverbindung zu den jeweiligen Gesprächspartner:innen. Ein kompletter ALLE WETTER Dialog führte achtsam in die Tiefe auch ungeliebter Emotionen und Erfahrungen und verwandelte diese in Ideen und Möglichkeiten zur Problemlösung.
„Wozu in die Ferne schweifen – sieh, das Gute liegt so nah.“ kam mir (frei nach Goethe) dort am Oberdeck nahe der Würfelwiese wieder in den Sinn: quer durch Deutschland reiste ich schon zu verschiedensten wirklich guten Fortbildungen. Doch diese Ausbildung hier in Halle hat eine besondere Qualität der Authentizität und Tiefe. Ich freue mich auf Teil 2 im Januar 2022. Herzlichen Glückwunsch, André!